Chronicle 1980 - 1984 31 Dec 1984
Chronik 1980 - 1984 | Historia od 1980 do 1984 roku

Fahrplanwechsel 1980
Freitag, 1. Februar 1980

Reko-/Gotha-Zug 38 + 110 im Jahr 1980
Reko-/Gotha-Zug 38 + 110 im Jahr 1980

Reko-/Gotha-Zug 38 + 110 im Jahr 1980
Reko-/Gotha-Zug 38 + 110 im Jahr 1980

Der VEB Kombinat Kraftverkehr Stammbetrieb Frankfurt (Oder) führt einen neuen Fahrplan für den innerstädtischen Linienverkehr ein. Neu war der Straßenbahnvorlaufbetrieb mit Bussen zwischen Platz der Republik und Leninallee (heute Birkenallee, damals Neuberesinchen). Weiterhin wurden die Buslinien E (Bahnhof - Güldendorfer Straße - Lossow) und F (Bahnhof - Grenzbahnhof - Tzetzschnower Schweiz) zur neuen Linie F (heute Linie 984) vereinigt.

Fahrplan Stadtverkehr 1980/81
(01.02.1980-31.08.1981)

Nur wenige Monate vor Eröffnung der Straßenbahn-Neubaustrecke von der Bahnhofstraße zur Heinrich-Hildebrand-Straße erlangte ein neuer Fahrplan Gültigkeit. Im Vergleich zum (letzten den Seitenautoren vorliegendem) Fahrplan vom 5. Juli 1976 verschlechtert sich vor allem der Taktverkehr bei der Straßenbahn in den Nebenverkehrszeiten. 1976 fuhren die Bahnen abends noch im 20-Minuten-Verkehr, nun nur noch alle 35 Minuten. Dieser ungerade Takt orientierte sich weniger an den Bedürfnissen der Fahrgäste, sondern passte gut zur Größe des Frankfurter Netzes. Für die Linie 2 waren so nur zwei, für die Linie 4 nur ein Umlauf im Abendverkehr nötig. Erst 1985 wurde diese Änderung wieder zurückgenommen. Auch am Wochenende wurde das Angebot gegenüber 1976 kräftig gekürzt: statt im Tagesverkehr alle 12 Minuten (Sonntag Vormittag alle 15 Minuten) fuhr die Straßenbahn nur noch alle 20 Minuten (Sonnabend Vormittag alle 15 Minuten). Der 12-Minuten-Takt am Wochenende kam seither nie wieder. Kurz vor dem Ende der DDR wurde am Wochenende jedoch für einige Jahre noch ein 15-Minuten-Takt am Wochenende eingeführt.

Im Fahrplanheft nicht mehr enthalten war die Buslinie E. Diese fuhr im Fahrplan von 1976 wie Linie F (heute Linie 984) zunächst vom Bahnhof zum Stadion und dann durch die Güldendorfer Straße (heute teilweise Mühlenweg) nach Güldendorf und weiter nach Lossow. Die Haltestellen Lyssenkostraße, Nußweg und Güldendorfer Straße, Grund der Linie E entfielen. Die Güldendorfer Straße lag im Baubereich des neu entstehenden Stadtteils Neuberesinchen. Linie F wurde vom bisherigen Endpunkt Grenzbahnhof nach Güldendorf verlängert und fuhr weiter nach Lossow. Ob diese Linienfusion genau zum 1. Februar 1980 stattfand, ist nicht sicher.

Auch der im neuen Fahrplanheft aufgeführte Schienenersatzverkehr Platz der Republik - Neuberesinchen könnte schon vorher eingeführt worden sein. Jener Ersatzverkehr wendete am Platz der Republik über die sogenannte Busstraße, der einst nördlichen Begrenzung des Wilhelmsplatzes. Heute dürfte sich hier etwa der südliche Eingang zum Einkaufszentrum Lenné-Passagen befinden. Seit Einführung des Stadtbusverkehrs im Sommer 1929 bis in die frühen 1980-er Jahre wurde diese kleine Straße von am Platz der Republik endenden Bussen (zum Beispiel dem Saisonverkehr zum Helene-See) als Aufstellfläche und Haltestelle genutzt. Bis zur Eröffnung des Busbahnhofes am Bahnhof (heute nördlicher Parkplatz vor dem Bahnhof) in den späten 1960-er Jahren befand sich in der Busstraße der Endpunkt der meisten Frankfurter Buslinien. Die Busstraße, die bereits auf Plänen von 1850 als Nordumfahrung des (späteren) Wilhelmsplatzes erkennbar ist, dürfte beim Umbau des Platz der Republik und der Wilhelm-Pieck-Straße (heute Heilbronner Straße) im Jahr 1983 zum Fußweg umgestaltet und somit verschwunden sein.

Interessant ist die im Fahrplanheft aufgeführte Linienführung des Ersatzverkehrs nach Neuberesinchen. So soll der Bus von der erwähnten Busstraße am Platz der Republik zunächst zum Bahnhof gefahren sein und dann weiter über die Haltestellen Fürstenberger Straße und Straße des Roten Oktober (heute Johann-Eichorn-Straße zur Leninallee (heute Birkenallee). Allerdings dürften die Bauarbeiten für die Straßenbahnneubaustrecke (Eröffnung Oktober 1980) eine Befahrung des Bahnhofstunnels für Busse zu dieser Zeit unmöglich gemacht haben. Viel war in Neuberesinchen offenbar noch nicht los. Zwar fuhr der Ersatzverkehrsbus werktags in den Spitzenstunden alle 15 Minuten, vormittags jedoch nur alle 35 bis 50 Minuten. Am Wochenende hatte ein 40-Minuten-Takt zu genügen.

Straßenbahn ab 01.02.1980
Linie 2 Westkreuz - Gerhart-Hauptmann-Straße - Platz der Republik - Lebuser Vorstadt
 
Linie 3 Kopernikusstraße - Hauptfriedhof - Bahnhof - Platz der Republik - Lebuser Vorstadt
(nur Montag-Freitag 4-20 Uhr)
Linie 4 Kopernikusstraße - Hauptfriedhof - Bahnhof - Platz der Republik (- Stadion)
(bis Stadion nur 5-20 Uhr)
Stadtbus ab 01.02.1980
Linie SEV Neuberesinchen - Bahnhof - Platz der Republik
(Busvorlaufverkehr für spätere Straßenbahnstrecke)
Linie  A  (Industriekomplex West - Kinderkrippe Nuhnenstraße -) Ziolkowskiallee - Baumschulenweg - Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Lennéstraße - Frankfurt-Nord - Klingetal - Westkreuz - Meurerstraße
(ab 19 Uhr teilweise erst ab Ziolkowskiallee, Sonnabend/Sonntag Einzelfahrten nach Rosengarten, Waldhaus)
Linie  B  (Hohenwalde -) Markendorf - Südring - Baumschulenweg - Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kaufhalle Nord - Frankfurt-Nord
Linie  C  Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Westkreuz - Meurerstraße - Rosengarten - Lichtenberg
(Montag-Freitag bis 20 Uhr, Sonnabend bis 23 Uhr, Sonntag bis 21 Uhr)
Linie  D  Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kraftverkehr - Kliestow - Booßen
(Montag-Freitag bis 20 Uhr, Sonnabend bis 23 Uhr, Sonntag bis 18 Uhr)
Linie  F  Bahnhof - Grenzbahnhof (- Güldendorf - Lossow)
 
Linie  G  Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kaufhalle Nord - Frankfurt-Nord
(nur Montag-Freitag 8-14 und 17-18 Uhr, Sonnabend/Sonntag 6-21 Uhr)
Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kaufhalle Nord - Klingetal - Industriekomplex West
(nur Montag-Freitag 5-7 und 14-17 Uhr)

Nachfolgend gelistet sind die Taktfolgen der Straßenbahnlinien (Linie 2-4) und der im Takt fahrenden Buslinien (Linie SEV, A, B und G). Die Stundenangaben in der zweiten Zeile sind nur als ca.-Angaben zu verstehen. Die Taktangaben für die Buslinien beziehen sich auf den jeweiligen Kernabschnitt, darüberhinaus fahren einzelne Fahrten zu abweichenden Zielen. Die Vorortbuslinien C, D und F fahren unregelmäßig.

Montag-Freitag Sonnabend Sonntag täglich
04:00
05:00
05:00
06:00
06:00
07:00
07:00
08:00
08:00
13:00
13:00
15:00
15:00
17:00
17:00
20:00
04:00
08:00
08:00
12:00
12:00
20:00
04:00
20:00
20:00
00:00
2 unr. 12' 10' 12' 15' 12' 10' 12' 20' 15' 20' 20' 30-40'
3 unr. 12' 10' 12' 15' 12' 10' 12' - - -
4 unr. unr. 10' unr. 15' 12' 10' 12' 20' 15' 20' 20' 30-40'
SEV unr. 15' unr. 15-20' 15' 15-40' unr. 40' wie Sa unr.
 A  unr. 20' 30' 20' 30' 30' 30' 30-40'
 B  unr. 20' 60' 30' 20' 40-60' 60' 60' unr.
 G  - 20' 60-120' 20' 20-45' 60' 60' -

unr. = unregelmäßiger Takt, wie Sa = wie Sonnabend

Stra
Montag, 19. Mai 1980

Zur Anbindung der im Oktober 1980 zu eröffnenden Neubaustrecke über den Bahnhof im Bereich der Leipziger Straße (damals Wilhelm-Pieck-Straße), nahe der Haltestelle Heinrich-Hildebrand-Straße, wird der Straßenbahnverkehr zwischen Heinrich-Hildebrand-Straße und Kopernikusstraße vorübergehend eingestellt. Zwischen der Innenstadt und der Heinrich-Hildebrand-Straße fahren Solo-ZR-Wagen, weiter zur Kopernikusstraße verkehren Busse im Ersatzverkehr.

Neubaustrecke Bahnhof in Betrieb
Freitag, 3. Oktober 1980

Die Haltestelle Bahnhof 1988
Die Haltestelle Bahnhof 1988

Die Haltestelle Bahnhof 1988
Die Haltestelle Bahnhof 1988

Im Mai 1974 wurde sie beschlossen, jetzt war sie realisiert: die 1,95 km lange Neubaustrecke der Straßenbahn durch die Bahnhofstraße und Altberesinchen zur Heinrich-Hildebrand-Straße. Für die moderne Strecke mussten Wohnhäuser weichen, zwei Brücken, nur für die Straßenbahn (und Fußgänger), wurden errichtet. Eine überspannt seither die Große Müllroser Straße, die andere die Leipziger Straße (damals Wilhelm-Pieck-Straße). Der Bahnhof war nun wieder an das Straßenbahnnetz angebunden. Die alte Strecke durch die Leipziger Straße von 1898 konnte stillgelegt und die Straße zur Haupterschließungsstraße für den Autoverkehr umgestaltet werden. Bereits seit 1913 existierten Pläne, die Straßenbahn in einem Tunnel die umfangreichen Bahnanlagen am Bahnhof unterqueren zu lassen.

Der 1926 fertiggestellte Bahnhofstunnel oder Beresinchentunnel wurde für die Straßenbahn um 40 cm abgesenkt, um Platz für das Profil der Straßenbahn samt Oberleitung zu schaffen. Vor dem Haus des Handwerks wurde die Bahnhofstraße verbreitert und die neue Straßenbahnhaltestelle Bahnhof, damals noch mit Gleiswechsel, angelegt. An der Luckauer Straße wurde ein Gleisdreieck für die geplante Ausfädelung der Strecke nach Neuberesinchen bereits mitgebaut. Auch die erst ab 1988 planmäßig genutzte Verbindung von der Kopernikusstraße nach Neuberesinchen war bereits realisiert.

Die Görlitzer Straße wurde durch die neue Straßenbahntrasse zweigeteilt und ist seitdem nur noch durch einen Fußgängerüberweg verbunden. Die Kreuzung mit der Fürstenberger Straße wurde mit einer Lichtsignalanlage mit Straßenbahn-Vorrangschaltung versehen. Die Einfahrt in den Bahnhofstunnel erfolgte mittels Signalen, so dass die Straßenbahn an der Ampel auf der Bahnhofsseite unverzüglich in die Bahnhofstraße einbiegen kann. An der Haltestelle Dresdener Straße (heute Dresdener Platz) wurde stadtauswärts ein Unterstand für wartende Fahrgäste errichtet. Zwischen den Haltestellen Heinrich-Hildebrand-Straße und Hauptfriedhof (heute Friedhof) fuhr die Straßenbahn ab jetzt unabhängig vom Autoverkehr auf eigenem Bahnkörper.

Zwei neue Haltestellen gingen in Betrieb:
Bahnhof und
Ⓗ Dresdener Straße (seit 1997 Dresdener Platz).
Die Haltestelle Heinrich-Hildebrand-Straße wurde auf die Rampe der Straßenbahnbrücke über die Leipziger Straße verlegt.

Der Linienverkehr auf der neuen Strecke wurde am 3. Oktober aufgenommen. Bereits am Vortag war die Neubaustrecke feierlich übergeben worden. Zunächst befuhren Linie 3 (damals Kopernikusstraße - Lebuser Vorstadt) und Linie 4 (Kopernikusstraße - Stadion) die Neubaustrecke. Die alte Strecke durch die Leipziger Straße ging nach 82 Jahren außer Betrieb. Die Straßenbahn-Haltestellen Puschkinstraße, Beeskower Straße und Bezirkskrankenhaus entfielen dadurch ersatzlos. Die gleichnamige Bushaltestelle Puschkinstraße stand jedoch weiterhin zur Verfügung. Die Haltestelle Platz der Einheit (heute Kleist Forum) wurde nur noch von der Linie 2 (Westkreuz - Lebuser Vorstadt) bedient. Auch hier hielten bisher die Linien 3 und 4.

Der Fahrplan vom 1. Februar 1980 bleibt gültig, lediglich ein Berichtigungsblatt im A4-Format informiert über die veränderte Linienführung der Linien 3 und 4. Die alten Gleisanlagen der bereits 1976 stillgelegten Stumpfendstelle vor dem Bahnhofsgebäude wurden dem Vernehmen nach erst 1981 entfernt.

Fahrzeugzu- und abg
1980

1981 im Betriebshof Bachgasse
1981 im Betriebshof Bachgasse

1981 im Betriebshof Bachgasse
1981 im Betriebshof Bachgasse

Aus dem thüringischen Erfurt wurden 1980 vier Gotha-Zweiwagenzüge übernommen. Darunter befand sich die spätere Partytram 54, die seit 1998 in Ostdeutschland einigermaßen herumkommt. Der Altbau-Tw 57 (Baujahr 1936) scheidet 1980 als letzter Vorkriegswagen aus dem Liniendienst und wurde zum Salzstreu-Arbeitswagen A-Tw 2. Seit 1994 ist das Fahrzeug als historischer Triebwagen 41 unterwegs. Mit dem Ausscheiden des letzten Altbauwagens werden bis 1987 im Linienverkehr nur Zweiachser vom Typ Gotha und Reko eingesetzt.

Wagenpark (Stand 31.12.1980) Anzahl
Zweiachsige Triebwagen 35
Zweiachsige Beiwagen 30
Arbeitswagen 3

Fahrplanwechsel 1981
Dienstag, 1. September 1981

Wagen 47 in Neuberesinchen
Wagen 47 in Neuberesinchen

Wagen 47 in Neuberesinchen
Wagen 47 in Neuberesinchen

Eine neue Straßenbahnstrecke mit drei neuen Haltestellen geht in Betrieb: die Straßenbahn erreicht Frankfurts jüngstes Plattenbaugebiet Neuberesinchen. Nicht einmal ein Jahr zuvor ging die Neubaustrecke Bahnhofstraße - Heinrich-Hildebrand-Straße in Betrieb, die die 82 Jahre alte Verbindung durch die Leipziger Straße ersetzte. Kurz hinter der Großen Müllroser Straße zweigt die neue 1,3 km lange Trasse nach Neuberesinchen von der 1980 eingeweihten Strecke zur Heinrich-Hildebrand-Straße ab. Bedient wird die Neubaustrecke von der wieder eingerichteten Linie 1.

Fahrplan Stadtverkehr 1981/83
(01.09.1981-09.10.1983)

Drei Stationen gingen zunächst ans Netz:
Ⓗ Straße des Roten Oktober (seit 1991 Johann-Eichorn-Straße)
Ⓗ Leninallee (seit 1992 Birkenallee)
Ⓗ Neuberesinchen (seit 1982 Wintergarten)

Die Endstation am Wintergarten war nur provisorischer Natur und erhielt daher keine Wendeschleife und auch nur einen geborgten Namen. Bis zur Fertigstellung der gesamten Strecke ein Jahr später, hieß die Haltestelle Wintergarten noch Neuberesinchen. Danach gab sie diesen Namen an die neue Endstelle ab, die dann auch eine Wendeschleife erhielt.

Nach fünf Jahren Pause kehrte die Linie 1 wieder ins Frankfurter Netz zurück. 1976 war mit der Einstellung der alten Strecke zum Bahnhofsvorplatz auch die Linienbezeichnung 1 verschwunden. Nun wurde die neu eingerichtete Verbindung zwischen Wintergarten und dem Endpunkt Stadion als Linie 1 bezeichnet. Da an der provisorischen Endstelle am Wintergarten über eine Stumpfwendestelle rangiert werden musste, kamen hier ausschließlich Zweirichtungswagen zum Einsatz.

Der Einsatz der Linie 1 zum Stadion ermöglichte, den Betrieb der Linie 4 auf die Hauptverkehrszeiten Montags bis Freitags zu beschränken. Linie 3 fuhr nun wieder an allen Tagen von Betriebsbeginn bis -schluss, abends um am Wochenende aber nur zwischen Kopernikusstraße und Platz der Republik.

Straßenbahn ab 01.09.1981
Linie 1 Neuberesinchen - Bahnhof - Platz der Republik - Stadion
 
Linie 2 Westkreuz - Gerhart-Hauptmann-Straße - Platz der Republik - Lebuser Vorstadt
 
Linie 3 Kopernikusstraße - Hauptfriedhof - Bahnhof - Platz der Republik (- Lebuser Vorstadt)
(bis Lebuser Vorstadt nur Montag-Freitag 5-20 Uhr)
Linie 4 Kopernikusstraße - Hauptfriedhof - Bahnhof - Platz der Republik - Stadion
(nur Montag-Freitag Hauptverkehrszeiten)

Fahrzeugzu- und abgänge
1981

Fahrschul-Tw 45
Fahrschul-Tw 45

Fahrschul-Tw 45
Fahrschul-Tw 45

Der Reko-Zweirichtungswagen 45 (Typ TZ70/1, Baujahr 1974) wurde zum Fahrschulwagen umgebaut.

Wagenpark (Stand 31.12.1981) Anzahl
Zweiachsige Triebwagen 34
Zweiachsige Beiwagen 30
Arbeitswagen 4

Streckenverl
Montag, 5. Juli 1982

Netzplan vom 5. Juli 1982
Netzplan vom 5. Juli 1982

Netzplan vom 5. Juli 1982
Netzplan vom 5. Juli 1982

Im Plattenbaugebiet Neuberesinchen wird die 1981 teileröffnete Straßenbahnstrecke vom Wintergarten bis zum heutigen Endpunkt Neuberesinchen verlängert. Die 1,07 km lange Verlängerung ist zweigleisig auf eigenem Bahnkörper ausgeführt und kreuzt, außer in der Zufahrt zur Wendeschleife keine Straßen. Die neue Schleife an der Endstation besitzt eine dreigleisige Aufstellanlage für die vorgesehenen drei Linien. Für kleine Straßenbahnreparaturen gab es eine Arbeitsgrube im nördlichen Aufstellgleis der Wendeschleife. Die Grube ist nicht mehr in Betrieb und wurde inzwischen verfüllt.

Zwei neue Haltestellen gingen in Betrieb:
Ⓗ Dimitroffallee (seit 1991 Mühlenweg) und
Neuberesinchen.

Die Linie 1 wird bis zum neuen Endpunkt verlängert. Einrichtungswagen kommen weiter nicht zum Einsatz, weil der andere Endpunkt am Stadion keine Schleife besitzt. Die Haltestelle Wintergarten erhält ihren heutigen Namen. Auf Höhe der Wallensteinstraße (damals Heinrich-Rau-Straße) befanden sich zwei Gleiswechsel, mit einigem Abstand zueinander. So fand man wieder ein paar Meter Gleis zum Abstellen von Fahrzeugen in der Betriebspause. Die Gleiswechsel wurden 1996 entfernt.

Stra
Montag, 20. September 1982

Birkenallee mit Linie 5
Birkenallee mit Linie 5

Birkenallee mit Linie 5
Birkenallee mit Linie 5

Die neue Berufsverkehrslinie 5 wird zwischen den Endpunkten Westkreuz (heute Messegelände) und Neuberesinchen eingerichtet. Bei einer Linienlänge von 6,6 km und einer Fahrzeit von 26 Minuten erreichte Linie 5 damals eine Reisegeschwindigkeit von 15,2 km/h. Zwischen Frankfurts größtem Plattenbaugebiet in Neuberesinchen und Arbeitsplätzen der Deutschen Reichsbahn an der August-Bebel-Straße ergibt sich für die neue Verbindung genug Fahrgastpotential, obwohl die Linie knapp an der Innenstadt vorbei fährt. Bis dahin hatten alle Frankfurter Straßenbahnlinien stets den Platz der Republik berührt. An der Kreuzung Wilhelm-Pieck-Straße (heute Heilbronner Straße) / Bahnhofstraße wurde zuvor eine Gleisverbindung zwischen den Ästen zum Westkreuz und zum Bahnhof eingebaut.

Straßenbahn ab 20.09.1982
Linie 5 Westkreuz - Gerhart-Hauptmann-Straße - Bahnhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag Hauptverkehrszeiten)

Zwischen Neuberesinchen und Platz der Republik werden von nun an zusätzliche Einsatzzüge gefahren.

Fahrzeugzu- und abg
1982

Die einzige Änderung im Wagenpark betraf 1982 den Arbeitswagen 2. Er schied aus dem Dienst und wurde abgestellt. Seit 1994 ist der Wagen als historischer Wagen 41 im Einsatz.

Wagenpark (Stand 31.12.1982) Anzahl
Zweiachsige Triebwagen 34
Zweiachsige Beiwagen 30
Arbeitswagen 3

Umsteigestation Platz der Republik eröffnet
Samstag, 1. Oktober 1983

Die Haltestelle Zentrum in den 1980er Jahren
Die Haltestelle Zentrum in den 1980er Jahren

Die Haltestelle Zentrum in den 1980er Jahren
Die Haltestelle Zentrum in den 1980er Jahren

Zehn Tage früher als geplant konnte die neue Umsteigehaltestelle Platz der Republik (seit 1995 Zentrum) in Betrieb genommen werden. Die alte Haltestelle, ebenfalls Platz der Republik genannt, befand sich an der Kreuzung Wilhelm-Pieck-Straße (heute Heilbronner Straße) / Karl-Marx-Straße / Oderallee (heute Lindenstraße). Dabei hielten die Linien von der Lebuser Vorstadt nördlich der Kreuzung, die Linien vom Stadion südlich. Seit 1976 die Linien 3 und 4 von unterschiedlichen Haltestelleninseln in Richtung Kopernikusstraße fuhren, rannten Fahrgäste über die Kreuzung, wenn am anderen Bahnsteig eine Bahn in die gewünschte Richtung erschien.

Am 1.10.1983 wurde die Haltestelle unter Beibehaltung des alten Namens verlegt. Etwa zweihundert Meter westlich hielten nun in der Wilhelm-Pieck-Straße alle Straßenbahnlinien an einer Station. Die Umsteigewege zur Bushaltestelle Karl-Marx-Straße (heute auf Höhe der Haltestelle Brunnenplatz) erhöhten sich dadurch beträchtlich. Umsteigestation zwischen Bahn und Bus wurde der Bahnhof, allerdings sind auch dort die Wege weit. Auf die Idee, auch die Buslinien an der neuen Haltestelle in der Wilhelm-Pieck-Straße halten zu lassen, kam man erst in den 1990er Jahren.

Der Inbetriebnahme der neuen Haltestelle gingen monatelange Bauarbeiten zwischen Bahnhofstraße und Platz der Republik voraus. Da diese Bauarbeiten vorfristig fertig wurden, gilt für die Straßenbahn schon ab 1. Oktober der neue Fahrplan, der in Gänze erst am 10. Oktober Gültigkeit erlangt. Die Regionalzeitung Neuer Tag feierte die Sanierung von 300 Metern Straße, als sei soeben der erste bemannte Flug ins All gelungen. So schreibt Verkehrsbauleiter Wolfgang Wüstefeld am 30.09.1983:

Heute können wir nun melden: Unser Ziel haben wir eine Woche vorfristig erfüllt. Wir wissen, wie hoch die Belastungen für die Frankfurter waren, wie sehr sie auf den Abschluß der im Mai begonnen Arbeiten gewartet haben. Das hat viele Kollektive beflügelt, noch größere Anstrengungen in dieser ohnehin kurzen Bauzeit zu unternehmen. Aber wir haben es geschafft. In Gemeinschaftsarbeit. Darauf sind wir stolz. Verkehrs- und Tiefbaukombinat, Kraftverkehr, aber auch Energieversorgung und Abwasserbehandlung sowie der VEB Bau und der VEB Grünanlagen haben eng zusammengearbeitet. Auf Handschlag und Vertrauen. Reibungslos ging es nicht, und mancher hat noch zögernd eingeschlagen, dann aber war sein Handschlag verbindlich. Mit der heutigen Übergabe der Wilhelm-Pieck-Straße beweisen wir es. (...) Die Arbeit ist geschafft. Es waren harte Monate. Und wenn wir heute wieder das Signal auf freie Fahrt stellen, erfüllt mich das als Frankfurter mit Stolz, denn was wir in den letzten Jahren geschaffen haben, ist zu unser aller Nutzen. (...) Was uns heute so selbstverständlich, so lange ist es noch gar nicht her. An einem Tag wie heute wird es einem erst so recht bewußt.

Der Umgestaltung des Platz der Republik (ehemaliger Wilhelmsplatz) fiel auch das südliche der beiden 1925/26 erbauten Verkehrshäuschen der Frankfurter Straßenbahn zum Opfer. Das nördliche blieb erhalten und beherbergt heute das Kundenzentrum der StadtverkehrsGmbH (SFV). Das abgerissene Häuschen wich dem breiteren Querschnitt der Wilhelm-Pieck-Straße (heute Heilbronner Straße) und der größeren Ausrundung zur Karl-Marx-Straße. Ebenfalls entfernt wurde die ehemals nördliche Umfahrung des Wilhelmsplatzes, in den letzten Jahren als Busstraße bezeichnet und zum Schluss nur noch vereinzelt als Endstation für Busse (im Schienenersatzverkehr oder für den Saisonverkehr zum Helene-See) genutzt. Von 1929 bis zur Fertigstellung des neuen Busbahnhofes am Bahnhof Ende der 1960er Jahre endeten in dieser kleinen Straße die meisten Frankfurter Buslinien.

Fahrplanwechsel 1983
Montag, 10. Oktober 1983

Fahrplanheft 1983
Fahrplanheft 1983

Frankfurt befindet sich im Umbruch, neue Wohngebiete entstehen, die Einwohnerzahl wächst auf 83.000. Seit Mitte der 1970er Jahre spielt die Straßenbahn wieder eine wichtigere Rolle; Neubaustrecken entstanden, andere Strecken wurden neu trassiert oder verlängert. Den sich ändernden Verkehrsströmen werden die Linien des Stadtverkehrs angepasst. Die Straßenbahnlinien 1 und 2 tauschen daher ihre innerstädtischen Endpunkte. Die stets bedeutungsvollere Linie 1 aus Neuberesinchen wird an die Innenstadt um die Karl-Marx-Straße angebunden. Die einst wichtigere Linie 2 rollt nur noch zum unbedeutenden Endpunkt Stadion. Buslinie B (heute Linie 981) pendelt werktags nur noch zwischen Markendorf und Kopernikusstraße. Die Innenstadt erreicht man von Markendorf dann nur noch mit Umsteigen in die Straßenbahn.

Fahrplan Stadtverkehr 1983/85
(10.10.1983-06.10.1985)

Straßenbahn: Die bereits am 1. Oktober fertiggestellte Zentralhaltestelle Platz der Republik wird im neuen Fahrplan berücksichtigt, und das Straßenbahnnetz wird weiter umgestaltet. Der veränderten Bedeutung Rechnung tragend, werden die östlichen Äste der Linien 1 und 2 getauscht. So wird die inzwischen stark frequentierte Linie 1 nicht mehr zum eher unbedeutenden Endpunkt Stadion geführt, sondern direkt an die Innenstadt angebunden und durch die Karl-Marx-Straße weiter zum damaligen Industriegebiet am Winterhafen in die Lebuser Vorstadt geleitet. Die Linie 2 hingegen wird vom Endpunkt Lebuser Vorstadt zum Stadion verlegt und fährt in den Hauptverkehrszeiten nicht mehr alle 12 Minuten, sondern ohne festen Takt mit Fahrtabständen zwischen 10 und 17 Minuten. Vor 5 Uhr und nach 20 Uhr wird statt am Stadion schon am Platz der Republik gewendet. Die Strecke zum Stadion wird in diesen Zeiten zum Abstellen von Wagen benötigt, da die Abstellkapazitäten im damaligen Betriebshof Bachgasse bei Weitem nicht ausreichen und der heutige Betriebshof Neuberesinchen noch nicht existierte. Die Straßenbahnlinie 4 fährt nun zwar wieder ganztägig, vormittags aber nur im 30-Minuten-Takt, davor und danach ohne echten Takt mit Fahrtabständen von 9 bis 40 Minuten. Die Betriebszeit der Linie 5 wird ausgeweitet. Statt nur in den Hauptverkehrszeiten, fährt sie nun Montag bis Freitag auch vormittags und erhält auch abends einige Fahrten. Laut Regionalzeitung werden im neuen Fahrplan 28 statt 23 Züge eingesetzt. Auf allen Linien fahren Gotha-/Reko-Zweiwagenzüge, auf den Linien 2 und 4 ausschließlich ZR-Fahrzeuge. Grund dafür: am Stadion gibt es keine Wendeschleife.

Stadtbus: Das Bussystem wird ebenfalls umgestaltet und bringt vor allem Einschränkungen. Wesentlich ist, dass die Bus-Linie B (heute Linie 981) Montag bis Freitag nicht mehr durch die Innenstadt fährt, sondern ihre Kernaufgabe in der Anbindung des Vorortes Markendorf mit dem dortigen Halbleiterwerk an das Straßenbahnnetz erhält. Die Bewohner Markendorfs müssen nun mit der Straßenbahn bis zur Kopernikusstraße fahren und dann in den Bus umsteigen. Aufgewertet wurde die Linie G (von 1998 bis 2017 Linie 985) als Ersatz für Linie B zwischen der Innenstadt und dem Hansa-Viertel. Linie A (heute Linie 980) fährt wie bisher mit einigen Fahrten zu abweichenden Zielen. So werden einige Fahrten von der Meurerstraße zum Waldhaus Rosengarten (heute Am Wildpark), werktags nur bis zur Haltestelle Rosengarten, Kreuzung (heute Abzweig Rosengarten), verlängert. Vor 5 und nach 19 Uhr beginnen einige Fahrten erst an der Ziolkowskiallee statt am Industriekomplex West (1991-2017 Seefichten). Nach Veranstaltungsschluss im damaligen Kleist-Theater startet auch dort eine Fahrt der Linie A. Ferner wird Sonnabend Abend eine Fahrt von der Meurerstraße nach Lichtenberg verlängert. Die Verkehrsführung der Linie B ist kompliziert. Zu allen Zeiten wird nur noch der Abschnitt Halbleiterwerk (heute Markendorf) - Kopernikusstraße bedient, wobei einige Fahrten in Hohenwalde beginnen. Zum Schichtwechsel im Halbleiterwerk gegen 6, 14 und 22 Uhr werden einige Fahrten über die Haltestelle Kinderkrippe Nuhnenstraße (heute Am Messegelände) zur Kaufhalle Nord (heute Prager Straße) im Stadtteil Frankfurt-Nord (Hansa-Viertel) verlängert. Am Wochenende fährt Linie B wie bisher von der Kopernikusstraße zum Bahnhof und dann im Linienweg der Linie G bis zur Haltestelle Frankfurt-Nord (Moskauer Straße) (heute Hamburger Straße). Diese Fahrten werden als Linie B/G an den Fahrzeugen gekennzeichnet, im Fahrplanheft wird diese Verknüpfung allerdings nicht erwähnt. Linie G wiederum fährt nur Montags bis Freitags von 4 bis 0 Uhr zwischen Bahnhof und Moskauer Straße, einige Fahrten bis zum Spitzkrug, Sonnabend Abend eine Fahrt bis Kliestow. Die Haltestelle Spitzkrug hat noch nichts mit der heuten Haltestellenfamilie am Spitzkrug zu tun, sondern befand sich an der Kreuzung Berliner Chaussee/Lebuser Chaussee und diente der Anbindung des so genannten Industriekomplex Nord.

Straßenbahn ab 10.10.1983
Linie 1 Neuberesinchen - Bahnhof - Platz der Republik - Lebuser Vorstadt
 
Linie 2 Westkreuz - Gerhart-Hauptmann-Straße - Platz der Republik (- Stadion)
(bis Stadion nur täglich von 5-20 Uhr)
Linie 3 Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Platz der Republik (- Lebuser Vorstadt)
(bis Lebuser Vorstadt nur Montag-Freitag 5-20 Uhr)
Linie 4 Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Platz der Republik - Stadion
(nur Montag-Freitag 5-19 Uhr)
Linie 5 Westkreuz - Gerhart-Hauptmann-Straße - Bahnhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 4-22 Uhr, ab 20 Uhr nur ca. alle 90 Min.)
Stadtbus ab 10.10.1983
Linie  A  (Industriekomplex West - Kinderkrippe Nuhnenstraße -) Ziolkowskiallee - Baumschulenweg - Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Lennéstraße - Frankfurt-Nord - Klingetal - Westkreuz - Meurerstraße
(ab 19 Uhr teilweise erst ab Ziolkowskiallee)
Linie  B  (Hohenwalde -) Halbleiterwerk - Bezirkskrankenhaus - Kopernikusstraße (- Kinderkrippe Nuhnenstraße - Kaufhalle Nord)
(nur Montag-Freitag 4-23 Uhr)
Linie B/G (Hohenwalde -) Halbleiterwerk - Bezirkskrankenhaus - Kopernikusstraße - Ziolkowskiallee - Baumschulenweg - Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kaufhalle Nord - Frankfurt-Nord
(nur Sonnabend und Sonntag 4-0 Uhr)
Linie  C  Bahnhof - Westkreuz - Meurerstraße - Rosengarten - Lichtenberg
(Montag-Freitag bis 20 Uhr, sonst bis 21 Uhr)
Linie  D  Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kraftverkehr - Kliestow - Booßen
(Montag-Freitag bis 20 Uhr, sonst bis 18 Uhr)
Linie  F  Bahnhof - Grenzbahnhof (- Güldendorf - Lossow)
 
Linie  G  Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kaufhalle Nord - Frankfurt-Nord
(nur Montag-Freitag 4-23 Uhr)
Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Kaufhalle Nord - Klingetal - Industriekomplex West
(zusätzlich Montag-Freitag in den Hauptverkehrszeiten)

Nachfolgend gelistet sind die Taktfolgen der Straßenbahnlinien (Linie 1-5) und der im Takt fahrenden Buslinien (Linie A, B, G). Die Stundenangaben in der zweiten Zeile sind nur als ca.-Angaben zu verstehen. Die Taktangaben für die Buslinien beziehen sich auf den jeweiligen Kernabschnitt, darüberhinaus fahren einzelne Fahrten zu abweichenden Zielen. Die Vorortbuslinien C, D und F fahren unregelmäßig, dabei variiert das Fahrtenangebot zwischen 33 Fahrten pro Tag Montags bis Freitags auf Linie F und vier Fahrten pro Tag an Sonntagen auf Linie D.

Montag-Freitag Sonnabend Sonntag täglich
04:00
05:00
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08:00
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12:00
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14:00
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18:00
18:00
20:00
04:00
08:00
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12:00
12:00
20:00
04:00
20:00
20:00
00:00
1 unr. 10' 15' 12' 10' 12' 20' 15' 20' 20' 30'-40'
2 unr. unr. 15' unr. 12' 20' 15' 20' 20' 30-40'
3 unr. 10' 15' 12' 10' 12' 20' 15' 20' 20' 30'-40'
4 - unr. 30' unr. - - -
5 - 10' 30' 10' unr. - - -
 A  unr. 20' 30' 20' 30' 30' 30' 25'-45'
 B  20' 30' 20' unr. - - unr.
B/G - unr. 60' 60' -
[a]  G  30' 20' 30' 20' 60' - - unr.
[b]  G  - 20' - 20' - - - -

unr. = unregelmäßiger Takt
[a] = Bahnhof - Frankfurt-Nord (heute Hamburger Straße)
[b] = Bahnhof - Industriekomplex West (1991-2017 Seefichten)

Sanierte F
Oktober 1983

Zwischen dem Gleisdreieck Heilbronner Straße (damals Wilhelm-Pieck-Straße)/Bahnhofstraße und der Kreuzung Fürstenwalder Straße (damals Ernst-Thälmann-Straße)/Karl-Liebknecht-Straße wird die sanierte Straßenbahnstrecke wieder in Betrieb genommen. Der Abschnitt ist der Beginn der Strecke zum Westkreuz (heute Messegelände) und wurde von Linie 2 (damals Stadion - Westkreuz) und Linie 5 (Neuberesinchen - Westkreuz) befahren.

Zwischen den Einmündungen Humboldtstraße und Karl-Liebknecht-Straße lagen die Gleise, außer an der Lessingstraße und einzelnen Häuserzufahrten, zunächst uneingedeckt im Schotterbett. Die Straßenbahn hatte ihre eigene Trasse erhalten. Der Autoverkehr wurde auf dem Teilstück nur noch stadteinwärts zugelassen. Doch diese Einbahnstraßenregelung blieb umstritten, und so wurden die Gleise in den nächsten Jahren schrittweise doch wieder mit Betonplatten abgedeckt und konnten so vom Autoverkehr mitbenutzt werden.

Fahrzeugzu- und abgänge
1983

Ehemaliger Chemnitzer Bw 616 im August 1990
Ehemaliger Chemnitzer Bw 616 im August 1990

Ehemaliger Chemnitzer Bw 616 im August 1990
Ehemaliger Chemnitzer Bw 616 im August 1990

Um das Fahrtenangebot auf dem vorhandenen Netz ausweiten zu können, wurden erstmals seit 1980 wieder Gotha-Wagen von anderen ostdeutschen Betrieben übernommen. Dabei gab es 1983 so viele Gebrauchtwagen-Zugänge wie in keinem anderen Nachkriegsjahr. Zehn Trieb- und acht Beiwagen kamen nach Frankfurt, ausschließlich Einrichtungsfahrzeuge. Aus Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) wurde der 1928 in der Waggonfabrik Niesky gebaute Beiwagen 616 übernommen. Er sollte zum historischen Beiwagen 135 hergerichtet werden. Dieser Umbau unterblieb jedoch, und das Fahrzeug wurde 1995 nach zwölf Jahren Abstellung verschrottet.

Dem Vernehmen nach sollte Frankfurt 1983 zwei fabrikneue Tatrawagen vom Typ KT4D aus der Tschechoslowakei erhalten. Doch die Fahrzeuge gingen nach Erfurt und waren dort unter den Wagennummern 492 und 493 im Einsatz (2006/2008 nach Tallinn/Estland). Viel gebracht hätten die Neubaufahrzeuge in Frankfurt zum damaligen Zeitpunkt aber ohnehin nicht. Die fehlende Wendeschleife am Stadion und der marode Oberbau zum Westkreuz und in die Lebuser Vorstadt standen einem KT4D-Einsatz auf den meisten Linien im Wege. 1983 war keine einzige Straßenbahnlinie Frankfurts KT4D-tauglich. Man hätte die Wagen nur auf den Verstärkerfahrten zwischen Neuberesinchen und Platz der Republik einsetzen können. Ein weiterer Grund war die mangelnde Stromversorgung auf mehreren Ästen. Stand abends eine Straßenbahn in einer Wendeschleife, spürte der Fahrer sofort, wenn ein weiterer Zug in den Streckenabschnitt einfuhr. Die Glühlampen leuchteten schwächer, und der Umformer drehte sich hörbar langsamer. Für Tatrawagen war die Frankfurter Straßenbahn 1983 noch nicht bereit. Das KT4D-Zeitalter begann schließlich 1987 mit der Lieferung von 22 Wagen. Mit denen ließ sich deutlich mehr anfangen als mit einer Splittergattung von 2 Fahrzeugen. Erfurt revangierte sich 1983 mit der Abgabe von zwei Gotha-Zügen nach Frankfurt.

Wagenpark (Stand 31.12.1983) Anzahl
Zweiachsige Triebwagen 44
Zweiachsige Beiwagen 38
Arbeitswagen 2

Neue Farbgebung
1984

roter Gotha-Wagen mit cremefarbenem Bodenstreifenroter Gotha-Wagen mit cremefarbenem Bodenstreifen

Die Frankfurter Straßenbahn erhält 1984 eine leicht veränderte Farbgebung. Der Gotha-Zug Tw 24 + Bw 137 präsentierte sich als erster in der neuen Lackierung. Neu war nur der cremefarbene Bodenstreifen, die Wagen blieben weiterhin überwiegend rot. Diese Farbgebung passte sich an das Aussehen der in wenigen Jahren anzuschaffenden KT4D an. Bis Anfang der 1990er Jahre waren die letzten roten Wagen ohne Bodenstreifen verschwunden.

Erst 1970 wurde die bisherige rote Farbgebung eingeführt. Bis dahin waren Frankfurter Straßenbahnen elfenbeingelb. 1970 wurde die rote Farbgebung an den Gotha-Wagen 34 (Typ T57, Baujahr 1960, 1994 nach Naumburg) und 112 (Typ B57, Baujahr 1957, 1972 nach Brand ausgemustert) vorgestellt.

Zweites Gleis in der Lindenstraße
Montag, 2. April 1984

Gothawagen 34 etwa 1982 auf der Oderallee
Gothawagen 34 etwa 1982 auf der Oderallee

Gothawagen 34 etwa 1982 auf der Oderallee
Gothawagen 34 etwa 1982 auf der Oderallee

In der Lindenstraße (damals Oderallee) wird mit der Fertigstellung eines zweiten Gleises ein weiterer Streckenabschnitt aus der Eingleisigkeit erlöst. Nur noch zwei Abschnitte verbleiben danach eingleisig. Es handelt sich um die Strecke zwischen den Haltestellen Klingestraße (damals Konsument) und Am Winterhafen (damals Marö-Werk), sowie um die erst 1976 eröffnete Strecke zwischen den Haltestellen Friedhof (damals Hauptfriedhof) und Kräuterweg (damals Baumschulenweg). Das zweite Gleis der Betriebsstrecke zum Straßenbahnhof in der Bachgasse wurde wenige Monate später, im Oktober 1984 fertiggestellt. Seit Ende 1993 sind alle Strecken der Frankfurter Straßenbahn zweigleisig ausgelegt.

Zweites Gleis in der Logenstra
Montag, 8. Oktober 1984

Östliche Wagenhalle im Betriebshof Bachgasse 1984
Östliche Wagenhalle im Betriebshof Bachgasse 1984

Östliche Wagenhalle im Betriebshof Bachgasse 1984
Östliche Wagenhalle im Betriebshof Bachgasse 1984

Auf der Betriebsstrecke vom Platz der Republik zum Betriebshof Bachgasse (damals ohne Linienverkehr) wird in der Logenstraße (damals Wilhelm-Pieck-Straße) ein zweites Gleis in Betrieb genommen. Bis dahin war die Zufahrt zum Depot eingleisig. Gleichzeitig wurde der Betriebshof einer Teilmodernisierung unterzogen. Die in den 1920er Jahren gebaute östliche Wagenhalle erhielt neue Grubengleise.

Bis zum Herbst 1985 wurde auch die Einfahrt in den Betriebshof neu trassiert. Statt direkt von Westen in die Hallen einzufahren, mussten die Bahnen ab 1985 zunächst bis auf die östliche Seite des Depots vorfahren und dann von Osten rückwärts in den Betriebshof einrücken.

Baubeginn Strecke nach Markendorf
1984

Im Jahr 1984 begannen die Bauarbeiten an der Neubaustrecke nach Markendorf, der größten Streckenerweiterung in der Geschichte der Frankfurter Straßenbahn. Im etwa 5 km von der Stadtgrenze entfernten Vorort Markendorf befanden sich Mitte der 80er Jahre mehrere Industriebetriebe sowie das damalige Bezirkskrankenhaus (heute Klinikum). Der größte Arbeitgeber Frankfurts, das Halbleiterwerk, prägte mit seinen gut 8.000 Beschäftigten den Vorort.

Den damals stark ausgeprägten Berufsverkehr wickelten noch bis 1988 zahlreiche öffentliche und nichtöffentliche Busfahrten ab. Doch die bei derart großen Fahrgastströmen wirtschaftlichere Straßenbahn soll die zahlreichen Busse schließlich ersetzen. Zwar sind auf dieser Strecke nur die Spitzenverkehre straßenbahnwürdig, dennoch beginnt der Bau der 5,6 km langen Neubaustrecke mit Wendeschleife am landwärtigen Ortsausgang von Markendorf. Im Oktober 1988 wurde die Straßenbahnstrecke eröffnet.

Ebenfalls begonnen werden 1984 erste Bauarbeiten für den neuen Depotstandort in Neuberesinchen, dem heutigen Betriebshof der Frankfurter Straßenbahn.

Fahrzeugzu- und abgänge
1984

Ex Hallenser Wagen
Ex Hallenser Wagen

Ex Hallenser Wagen
Ex Hallenser Wagen

Auch 1984 wurden gebrauchte Fahrzeuge nach Frankfurt (Oder) umgesetzt. Aus Halle (Saale) kamen ein Trieb- und fünf Beiwagen. Ein weiterer Triebwagen wurde aus Schöneiche übernommen. Drei der aus Halle übernommenen Beiwagen wurden in Frankfurt allerdings nie eingesetzt. Der Hallenser Beiwagen 374 erhielt in Frankfurt zwar noch die Wagen-Nr. 139, die bereits angefangene Hauptuntersuchung (HU) wurde aber abgebrochen, und auch dieser Wagen kam in Frankfurt nie zum Einsatz. Im Februar 1984 wurden zwei Reko-Einrichtungszüge nach Schöneiche abgegeben.

Wagenpark (Stand 31.12.1984) Anzahl
Zweiachsige Triebwagen 44
Zweiachsige Beiwagen 41
Arbeitswagen 2